28. März 2024

Marcel Gehrung
Pressesprecher

Landtag von Baden-Württemberg
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Mit einer Kleinen Anfrage (Landtagsdrucksache 17/6267) im Landtag hat sich der Weil der Städter Abgeordnete und Sprecher für den ÖPNV der FDP-Landtagsfraktion, Hans Dieter Scheerer, nach den weiteren Planungen und der Inbetriebnahme der Hermann-Hesse-Bahn (HHB) informiert. Vor allem sind für ihn die Umsteigemöglichkeiten am Bahnhof in Weil der Stadt von Interesse. Laut Verkehrsministerium soll die HHB planmäßig 2025 ihren Betrieb aufnehmen, die Bahngleise in Weil der Stadt müssen dann aber noch für die S-Bahnen auf 96 cm über Schienenoberkante erhöht werden um den barrierefreien Einstieg zu gewährleisten. Der „Notbahnteig“ wird also vorerst zum dauerhaften Provisorium für die HHB.

„Die Hermann-Hesse-Bahn bringt jetzt schon viel Wirbel in den Zugverkehr im Kreis Böblingen und vor allem in Weil der Stadt, ich war deshalb noch nie ein Freund dieser Linie, die Verkehrsminister Hermann aus Nostalgie und durch seine Schienenromantik unbedingt reaktiveren wollte. Dass die HHB nun aber kommt ist beschlossene Sache und es ist im Sinne der Zuverlässigkeit und für ein planbares Angebot für alle Bahnreisenden und Pendler gut, dass die Inbetriebnahme wie nach Plan 2025 geschehen soll“, sagt Scheerer.

Scheerer mahnt allerdings, dass die HHB restriktiv eingesetzt werden muss und unbedingt am Bahnhof Weil der Stadt enden soll. Eine mögliche Weiterfahrt bis Renningen sieht der für den Schienenverkehr zuständige Abgeordnete der FDP im Landtag und Weil der Städter Stadtrat mehr als kritisch: „Die ganzen Fahrpläne der S-Bahn in der Region Stuttgart und auch im Kreis Böblingen stehen auf tönernen Füßen und wir sehen immer wieder, wie nur kleinste Vorkommnisse oder Unregelmäßigkeiten den kompletten S-Bahn-Verkehr lahmlegen oder zu langen Perioden mit Schienenersatzverkehr führen. Ich halte es daher für die einzige Möglichkeit, die HHB in Weil der Stadt enden zu lassen, umso den regulären Betrieb der S-Bahnen und vor allem auch der Linie S62 nicht zu stören. Dass das Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn noch keine Fahrpläne für die HHB vorlegen können, wie sie in der Antwort auf meine Kleine Anfrage berichten, ist ein Zeichen dafür, wie schwierig es wird die HHB sinnvoll in den bestehenden Bahnverkehr einzugliedern.“

„Das Dauerprovisorium des ‚Notbahnsteigs‘ in Weil der Stadt, was das einzige Gleis sein wird, auf dem die HHB einfahren kann, ist ein weiteres Indiz, dass die HHB noch lange nicht vollständig genutzt und bis zum Abschluss des Stufenplans noch einiges passieren kann. Dass die Bahngleise auf 96 cm angehoben werden müssen, damit auch die S-Bahn barrierefrei zugänglich ist, ist ein Punkt, der nicht vollständig geklärt ist und wo sich für mich die Frage stellt, warum man für die HHB nicht die gleichen Züge nutzt, wie bei der S-Bahn, damit alle Gleise angefahren werden können. Ein besseres ÖPNV-Angebot ist wichtig und die Anbindungen im Kreis Böblingen müssen fortlaufend verbessert werden, aber eben mit sinnvollen Maßnahmen und Verbindungen. Und eben diese Sinnhaftigkeit zweifle ich bei der HHB weiter an“, gibt Scheerer zu bedenken.