17. November 2022

Marcel Gehrung
Pressesprecher

Landtag von Baden-Württemberg
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In der heutigen Pressekonferenz im Innenministerium hat Staatssekretär Klenk die Entscheidung verkündet: Rettungshubschrauber Christoph 41 wird vom Leonberger Krankenhaus abgezogen und an die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik in Tübingen verlegt. Du nun über 36-jährige Stationierung von Christoph 41 in Leonberg endet damit. Klenk sagt, er habe Verständnis dafür, dass viele Luftrettungsstationen historisch gewachsen seien, es gelten aber jetzt andere Kriterien für die Luftrettung in Baden-Württemberg. Genau diese Kriterien hat der Weil der Städter Landtagsabgeordnete Hans Dieter Scheerer von Anfang an kritisiert und bedauert die intransparente Entscheidungsfindung im Innenministerium, die nun in der Verlegungsentscheidung von Christoph 41 mündet.

„Christoph 41 wird verlegt. Das ist schade für den Luftrettungsstandort Leonberg und ein Schlag für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Entscheidungsfindung der Landespolitik. Denn wir sollen einfach der vermeintlichen Expertise des Herrn Staatssekretär glauben und doch bitte nicht viel hinterfragen oder die Grundlagen des Gutachtens, das Herr Klenk, wie gewünscht, vollständig umsetzen kann, kritisieren“, erklärt Scheerer konsterniert. „Die hohe Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für die neue Ordnung der Luftrettung, die er sich verspricht, halte ich daher für alles andere als gesichert. Es war auch beachtlich, dass Herr Klenk in seiner Pressekonferenz nur dankende Worte für die Menschen übrighatte, die nichts auszusetzen hatten und nicht für die, die mit konstruktiven Argumenten zur besseren Umsetzung der Luftnotrettung beitragen wollten.“

Und auch wenn die Entscheidung nun gefällt wurde, sieht Scheerer weiterhin viele offene Punkte. „Am neuen Standort der BG-Klinik in Tübingen muss nun zuerst die bestehende Hubschrauberlandefläche auf einen zweiten Stellplatz erweitert werden, damit Christoph 41 im Standby warten kann und währenddessen andere Hubschrauber die Klinik anfliegen können. Klenk sagt, dass Tübingen schon deshalb besser sei als Standort, weil Christoph 41 bereits jetzt viele Einsätze dorthin fliegt. Aber ist es dann nicht so, dass sich die Hubschrauber dort im Weg stehen und eine Stationierung am Leonberger Krankenhaus logistisch einfacher und sinnvoller gewesen wäre“, gibt Scheerer zu Bedenken.

„Offen ist nun auch, wie lange die Planungs- und Bauprozesse der neuen Luftrettungsstationen dauern werden. Klenk will in drei Jahren alles umgesetzt haben, aber das steht bei allen bürokratischen Hürden und Planfeststellungsverfahren noch in den Sternen. Ein weiterer Punkt wird der zweite Hubschrauber aus der Region Stuttgart, Christoph 45 in Ludwigsburg/Pattonville, sein, der auf einen 24-Stundenbetrieb umgestellt werden soll. Dieser ist direkt neben einem Wohngebiet stationiert und das Lärmschutzgutachten steht noch aus. Hier könnte sich auch Protest regen, in Leonberg wurde der 24-Stundenbetrieb jedoch vom Oberbürgermeister und Landrat bereits angeboten“, sagt Scheerer weiter.

„Klar ist, das Innenministerium wollte hier schnell und still und heimlich ihr Gutachten umsetzen, was von den Betroffenen in den jeweiligen Regionen der Luftrettungsstationen verhindert wurde und das stört ganz offenbar die Landesregierung“, erläutert Scheerer. Gut, dass es eine Partei in der Opposition gibt, die weiter konstruktiv die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertreten wird und bei der Umsetzung der Neuordnung der Luftrettung ganz genau hinschaut.“