Der Weil der Städter Landtagsabgeordnete Hans Dieter Scheerer hat mit einer Kleinen Anfrage die Zahlen der Schulbegleitungen für den Landkreis Böblingen bei der Landesregierung erfragt. Schulbegleitungen sind Eingliederungshilfen, die die Landkreise zur Verfügung stellen müssen, um es Kindern mit geistigen oder körperlichen Behinderungen zu ermöglichen, reguläre Schulen zu besuchen. Der Landkreis Böblingen hat es dabei geschafft, über die Jahre mehr Schulbegleitungen zur Verfügung zu stellen, es kommt aber dennoch weiterhin zu Fällen, wo keine Schulbegleitung vermittelt werden kann, und zu Wartezeiten von bis zu sieben Monaten.
„Ziel der Anfrage war es, das bildungspolitische Vorhaben der FDP-Landtagsfraktion für eine Verbesserung der Schulbegleitungen zu unterstützen, sodass landesweit die Schulen, Kitaträger und die Kreisverwaltungen die inklusive Beschulung besser meistern können und so gehandicapte Schülerinnen und Schüler besser in den Schulalltag integrieren und deren Eltern entlasten können“, berichtet Scheerer.
„Die damalige grün-rote Landesregierung hat zwar die Ansage gemacht, dass inklusiv beschult werden soll, aber die Sicherstellung der zusätzlichen pädagogischen Ressourcen bei den Landkreisen und insbesondere auch bei der Lehrerschaft abgeladen“, so Scheerer weiter. „Der Landkreis Böblingen hat aber dennoch große Anstrengungen unternommen und konnte erfolgreich die Zahl der Schulbegleitungen seit 2019 kontinuierlich steigern.“ Zum Stichtag im Oktober 2022 waren demnach 305 Schulbegleitungen im Landkreis Böblingen aktiv. Bedauerlich sei laut Scheerer allerdings, dass es pro Jahr zu rund fünf Fällen komme, in denen keine Schulbegleitung vermittelt werden kann und dass die Wartezeiten bei der Beantragung teilweise bis zu sieben Monate dauern, in Einzelfällen sogar bis zu einem Jahr.
„Gründe hierfür sind natürlich der akute Fachkräftemangel, der sich vor allem auch in den Sozialberufen und in der öffentlichen Verwaltung bemerkbar macht“, erläutert Scheerer. „Das viel grundlegendere Problem ist aber die Politik der grün geführten Landesregierung, die sehr gerne viele Dinge verspricht, die Umsetzung ihrer Versprechungen dann aber bei den Kommunen und Kreisen ablädt. So auch hier wieder geschehen, wo eine inklusive Beschulung angekündigt wurde ohne auf die verfügbaren personellen und pädagogischen Ressourcen zu schauen und verlässliche Prognosen anzustellen. Wie die gesamte Bildungspolitik in Baden-Württemberg sind auch die Schulbegleitungen vielerorts ein Scherbenhaufen, den nun die Landkreise aufkehren können, damit die Eltern und Ihre Kinder nicht noch weiter im Regen stehen.“
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