Scheerer: Professionelle Projektsteuerung hätte die Kostensteigerung bei der S2 verhindern können

Knapp 192 Millionen Euro werden Bund und Land beisteuern, um die S-Bahn-Linie 2 von Filderstadt-Bernhausen nach Neuhausen auf den Fildern zu verlängern – mehr Geld als ursprünglich erwartet. Mit einer vernünftigen Projektplanung hätten diese Kostensteigerung laut Hans Dieter Scheerer, Sprecher für ÖPNV der FDP-Fraktion im Landtag und Stadtrat in Weil der Stadt, vermieden werden können. Schön, dass das Verkehrsminister Hermann in Nachhinein auch auffalle.

„Ich begrüße die Verlängerung der Strecke der S2 sehr und setze mich in meinem Wahl- und Landkreis ebenfalls für eine Verlängerung der S1 über Herrenberg hinaus bis nach Bondorf ein. Beide Projekte erhöhen die Attraktivität des ÖPNV und schaffen Anreize für die Reisenden vom Individualverkehr auf die Bahn umzusteigen“, erklärt der Verkehrspolitiker. „Dass die jetzt veranschlagten 210 Mio. Euro fast doppelt so viel wie bei der ursprünglichen Planung sind, ist allerdings mehr als ärgerlich und verdeutlich nur wieder einmal, dass das Verkehrsministerium mit der Umsetzung von Infrastrukturprojekten ein aufs andere Mal überfordert ist.“

Scheerer fordert deshalb schon lange, dass bei solchen Projekten professionelle Projektsteuerer eingesetzt werden. „Natürlich müssen Gesetze geprüft und Gutachten eingeholt werden, was immer Zeit kostet und eine gewisse Planungsunsicherheit ist dann immer gegeben. Das darf aber keine Entschuldigung für solche explodierenden Kosten sein“, sagt Scheerer, der bis vergangenen März in der Regionalversammlung der Region Stuttgart saß. „Um solche Überraschungen zu umgehen müssen von Anfang an Projektmanager die Planung leiten und überblicken. Schön, dass das Minister Hermann nun auch aufgefallen ist, nachdem bei der S2 das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Aber besser spät als nie hat er das nach 15 Jahren als Verkehrsminister gelernt und übernimmt es hoffentlich für zukünftige Projekte.“