Für die Zeit während der Unterbrechung durch die Bauarbeiten für den Pfaffensteigtunnel werden verschiedene Optionen für die Streckenführung der Gäubahn in den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof diskutiert. Die präferierte Idee der Deutschen Bahn ist ein „Endhalt“ in Stuttgart-Vaihingen, gleichzeitig wird die Alternative eines Nordhalts oder einer Führung über Tübingen diskutiert. Der Weil der Städter Landtagsabgeordnete Hans Dieter Scheerer spricht sich derweil schon immer für eine Streckenführung über Renningen aus. Eine Idee, die nun weitere Unterstützung aus dem Bundestag erhält und in einem unabhängigen Gutachten geprüft wird.

„Zwischenzeitlich schien die alternative Streckenführung der Gäubahn über Renningen ganz vom Tisch gewesen zu sein und der Interessenverband Gäubahn hatte diese Alternative basierend auf Argumenten der Deutschen Bahn fast ausgeschlossen. Ich bin aber hartnäckig geblieben und habe immer wieder für Renningen als Halt der Gäubahn während der Zeit der Umbaumaßnahmen im Pfaffensteigtunnel plädiert und dies scheint nun Früchte zu tragen“, erklärt Scheerer. „Nicht nur ist Renningen jetzt auch Teil der weiteren Gutachten, die der Interessenverband für die Gäubahn in Auftrag gegeben hat, sondern auch die Bundestagsabgeordneten aus den Anrainerregionen der Gäubahn um Dr. Ann-Veruschka Jurisch sehen Renningen als eine valide Option. Gleichzeitig hat auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Michale Theurer, die Machbarkeit der Strecke über Renningen bestätigt.“

„Und aus meiner Sicht ist und bleibt Renningen die einzige sinnvolle Streckenführung für die Gäubahn. Der ‚Endhalt‘, den sich die Deutsche Bahn in Stuttgart-Vaihingen wünscht ist komplett impraktikabel für alle Reisenden und kann daher nicht ernsthaft in Betracht gezogen werden. Klar, für die Deutsche Bahn wäre das die Alternative mit dem geringsten Aufwand, aber darum darf es uns ja nicht gehen. Wir wollen die beste und komfortabelste Lösung für alle Reisenden und Pendler finden und nicht für maximales Wohlbefinden bei der Bahn sorgen“, führt Scheerer weiter aus. „Der Nordhalt fällt ebenfalls raus, weil dieser selbst noch gar nicht gebaut ist und es fraglich ist, wie schnell die nötige Infrastruktur geschaffen werden kann. Die Situation in Renningen gestaltet sich allerdings anders, wo ausreichend Gleise vorhanden sind, dafür können auch kleine Verzögerungen im Fahrplan hingenommen werden. Die letzte Alternative in Tübingen ist auch auszuschließen, weil sie die wirtschaftliche Bedeutung der Gäubahn für den Landkreis Böblingen vernachlässigt, der so komplett vom Bahnknoten Stuttgart abgehängt wäre.“

„Ich bin jetzt gespannt, was die Gutachten, die der Interessenverband Gäubahn in Auftrag gegeben hat, ergeben und hoffe, dass dadurch auch von externen Experten die Vorteilhaftigkeit der Streckenführung über Renningen bestätigt wird“, sagt Scheerer. „Und danach muss mit den Diskussionen Schluss sein und die Gäubahn endlich weiter ausgebaut und umgesetzt werden. Das sind wir allen Reisenden und Pendler schuldig, die schon viel zu lange auf diese Zugverbindung warten, aber auch unseren Vertragspartnern aus der Schweiz. Allen Beteiligten muss die wirtschaftliche und verkehrliche Bedeutung der Gäubahn klar sein und diese darf nicht weiter durch Partikularinteressen verzögert werden.“